Stafflangen

Stafflangen liegt 8 km westlich von Biberach und besteht aus dem Hauptort sowie den Weilern Eichen, Eggelsbach, Hofen, Streitberg, Maierhof, Mösmühle und Bahnstock. Stafflangen hat circa 1300 Einwohner und ist seit 1972 ein Teilort der Großen Kreisstadt Biberach an der Riß.


Geschichte und Wissenswertes

Stafflangen liegt 8 km westlich von Biberach und besteht aus dem Hauptort sowie den Weilern Eichen, Eggelsbach, Hofen, Streitberg, Maierhof, Mösmühle und Bahnstock. Die Meereshöhe beträgt in Stafflangen 583 m, in Eichen 611 m. Die ganze Ortschaft wird überragt von der Kirche und dem Pfarrhaus.

Ein Drittel der beachtlichen Markungsfläche von 1752 ha sind Wald. Urkundlich erwähnt wurde Stafflangen erstmals 1275. Aufgrund der Gemeindereform erfolgte 1972 die Eingemeindung zur Stadt Biberach.

Obwohl Stafflangen früher die Landwirtschaft dominierte, sind heute nur noch 5 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. 500 Auspendler fahren täglich nach Biberach zur Arbeit. Durch den stetigen Ausbau der Ortsstraßen sowie durch die Erschließung verschiedener Neubaugebiete hat sich das Bild in den vergangenen Jahren grundlegend geändert. Die Einwohnerzahl ist von 689 im Jahre 1963 auf 1.311 in 2024 angestiegen.

Den Bürgern stehen an öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung:

  • Kindergarten
  • Grundschule
  • Turn- und Festhalle
  • 3 Sportplätze
  • 5 Tennisplätze mit Vereinsheim
  • Schäferhundeverein mit Vereinsheim
  • Musikverein mit Probelokal

Ortschronik Stafflangen

Vor 1200

Das Dorf Stafflangen, das vielleicht um oder nach 1000 entstanden ist, war wohl alter Besitz des Adeligen Damenstifts Buchau.

Um 1200               

Erstmalige Erwähnung Stafflangens als "Staphelangen" in einer undatierten Urkunde Bischof Diethelms von Konstanz, in welcher der Bischof dem Beuroner Probst Ulrich das Recht bestätigte, kinderlos verstorbene Gotteshausleute zu beerben, wie er dies insbesondere auch in Bezug auf Burchard und Adelheid aus Stafflangen getan hatte. Diese beiden sind so die ältesten mit Namen bekannten Stafflanger.

1269

Erstmalige Nennung der Pfarrei Stafflangen.

1275     

Erstmalige urkundliche Erwähnung unter dem Namen  "Stafflangen".

1330

Stafflangen gehört zum Besitz des Ritter Jerg von Stadion.

1353

Jop von Stadion erhält als Lehen der Buchauer Äbtissin, die mit der niederen Gerichtsbarkeit verbundene Schutz-Vogtei über die buchauischen Eigenleute, die nach dem Buchauer Kirchenpatron so genannten Kornelierleute, in Stafflangen und Eichen. Vermutlich besaß er auch die Ortsherrschaft und die Burg als buchauische Lehen.

1355

Jop von Stadion verkauft allen Besitz seinem Schwiegersohn Heinrich von Sulmingen, darunter auch alle seine Besitztümer und Lehen in Stafflangen. Ebenfalls 1355 wird auf einem runden Hügel am Rande des den Mühlbach säumenden Rieds eine Burg errichtet, deren Erbauer aber unbekannt ist.

1362

Heinrich von Sulmingen nennt sich "zu Stafflangen", was darauf hindeutet, dass ihm die Burg am Mühlbach als Wohnsitz gedient haben wird.

1386

Burg und Dorf Stafflangen samt Korneliervogtei Buchau kommen pfandweise an die beiden Brüder Walter und Johann von Stadion.

1395/1396

Nachdem der Biberacher Patrizier Diepolt Gräter im Jahre 1395 bereits drei Höfe in Stafflangen von Heinrich von Sulmingen erworben hatte, kaufte er ein Jahr später Burg und Dorf Stafflangen mit Eichen, der Mösmühle sowie den Gütern und Rodungen Sanenwiler, Christishart, Ödenhofen, Kitzistal und Hellenbühel. Damit war eines der ältesten und angesehensten Biberacher Geschlechter Ortsherr von Stafflangen geworden. Daraufhin geht auch zurück, dass das Ortswappen von Stafflangen auch einen Biber wie das Stadtwappen von Biberach zeigt.

1432

Die Söhne Diepolt Gräters, Diepolt II. und Walter Gräter teilen den Stafflanger Besitz in der Weise unter sich auf, dass Burg und Dorf Stafflangen an Diepolt Gräter, Eichen, die Mösmühle und ein Hof zu Stafflangen aber an Walter Gräter fielen.

1480

Diepolt Gräter II verkauft seinen Stafflanger Besitz an seinen Sohn Marquard.

1532

Die Nachfahren von Diepolt Gräter versuchen erfolglos, die Reformation einzuführen.

1539

Erstmalige Erwähnung der Gemeinde und Maierschaft zu Stafflangen.

1544

An der Spitze der Gemeinde steht zum ersten mal ein Amann.

1574

Remigius wird zum Kirchenheiligen bezeugt.

Bis 1608

Stafflangen bleibt im Besitz der Gräter von Stafflangen.

Ab 1608

Durch das Erlöschen der Gräterfamilie wird das Kloster Schussenried Besitzer von Stafflangen nebst Burg und Vogtei sowie den Vogtsteuern und den Diensten aus den Gütern.

1720

Das Kloster Schussenried richtet in Stafflangen ein Gericht unter einem Gerichtsamann ein.

1758-1767

Das Kloster Schussenried errichtet für den Ferienaufenthalt von Äbten, Chorherren und Studenten ein dreiflügliges "Pfarrschloss", das den rechteckigen Hofraum hinter der Kirche in Hufeisenform säumt. Erbauer ist Jakob Emele. Davon blieb bis heute nur noch das heutige Pfarrhaus als kleiner Rest dieser Anlage erhalten.

1759-1770

Bau der Kirche St. Remigius.

1803

Im Zuge der Säkularisation und der Aufhebung des Stifts Schussenried werden die drei Klosterorte

Stafflangen, Eggelsbach und Hofen durch das Obervogteiamt Schussenried der Grafen Sternberg

Manderscheid verwaltet; Eichen fällt mit dem Stift Buchau an den Fürsten von Thurn und Taxis.

Streitberg zählt als Zubehör von Tiefenbach zum Obervogteiamt Warthausen.

1806

Entsprechend der Zuteilung aus dem Jahr 1803 erfolgt nach dem Übergang der Staatshoheit an Württemberg die Zuweisung zu unterschiedlichen Oberämtern. Die Schussenrieder Orte kommen zum Oberamt Waldsee, der Buchauer Ort zum Oberamt Riedlingen und das warthausische Streitberg zum Oberamt Biberach.

1842

Umgliederung von Stafflangen zum Oberamt Biberach

1972

Eingemeindung der Gemeinde Stafflangen mit den Teilorten Eichen, Hofen, Eggelsbach, Streitberg und Maierhof zur Stadt Biberach, Stafflangen wird zu einem Stadtteil von Biberach.

Dies ist gleichzeitig die erste Eingemeindung im Landkreis Biberach.

1990

Verabschiedung von Ortsvorsteher Hans Müller und Amtseinsetzung von Ortsvorsteher Helmuth Aßfalg.

1996

Neubau der Aussegnungshalle und Friedhoferweiterung.

1997

Einweihung der neuen Turn- und Festhalle.

2006

Das renovierte Rathaus wird nach einjähriger Umbauphase eingeweiht.

2007

Einweihung des neuen Sportplatzes „Blau – Weiß – Arena“.


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