Klimamobilitätsplan
Online-Beteiligung - Gestalten Sie den Klimamobilitätsplan Biberach mit!
Aktuell findet eine Online-Beteiligung zum Klimamobilitätsplan Biberach statt. Noch bis zum 8. Dezember haben Sie die Möglichkeit, sich über die im Rahmen des Klimamobilitätsplans entwickelten Maßnahmen zu informieren und der Stadt Ihre persönlichen Einschätzungen und Hinweise dazu mitzuteilen. Machen Sie mit und beteiligen Sie sich an der Gestaltung der Mobilität in Biberach! Für die Teilnahme sind keine Vorkenntnisse im Bereich Mobilität nötig.
Die Stadt Biberach erarbeitet aktuell den Klimamobilitätsplan Biberach. Er stellt die langfristige Strategie für die Entwicklung der Mobilität in Biberach dar. Als übergeordnete Gesamtstrategie betrachtet er alle Verkehrsarten gleichermaßen und richtet die zukünftige Mobilität an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort aus.
Ziel ist es, die Mobilität in Biberach nachhaltig, zukunftsfähig und für alle zugänglich zu gestalten.
Klimamobilitätsplan - Was ist das?
Klimamobilitätspläne sind ein Förderinstrument des Landes Baden-Württemberg und als solches in der Novellierung des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg (2020) festgeschrieben. Als neues Planwerk sind sie darauf angelegt, dass Kommunen Klimaschutz und Mobilität gemeinsam betrachten und so zur Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor beitragen.
Im Klimamobilitätsplan werden konkrete Maßnahmen zur langfristigen Reduktion der Treibhausgase im Verkehr erarbeitet, auf ihre Wirksamkeit geprüft und anschließend unter Berücksichtigung der verschiedenen Ansprüche und Bedürfnisse der Menschen vor Ort umgesetzt. Ziel des Klimamobilitätsplans ist es, den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent zu reduzieren (verglichen mit dem Jahr 2010).
Was bedeutet der Klimamobilitätsplan für Biberach?
Die Erstellung des Klimamobilitätsplans Biberach wurde im Jahr 2023 vom Gemeinderat beschlossen. Er soll die die Leitplanken für die zukünftige Organisation und Planung von Mobilität in der Stadt setzen.
Der Klimamobilitätsplan baut auf bestehenden Planwerken, wie beispielsweise dem Fußverkehrskonzept und den Radwegeplan, auf und führt sie mit laufenden und geplanten Maßnahmen in einer übergeordneten Gesamtstrategie zusammen.
Mit Hilfe eines modellbasierten Ansatzes (über ein Verkehrsmodell) werden die entsprechenden Maßnahmen hinsichtlich ihrer CO2-Einsparung quantifiziert, bewertet und mit einem Umsetzungskonzept hinterlegt. So können effektive Maßnahmen zielgerichtet umgesetzt werden.
Um dabei den vielfältigen Mobilitätsbedürfnissen der Menschen in Biberach gerecht zu werden, wird die Öffentlichkeit über verschiedene Formate an der Erarbeitung des Plans beteiligt.
Der Klimamobilitätsplan berücksichtigt erstmals datenbasiert den Klimaschutz im Verkehr und leistet somit einen wichtigen Beitrag zu einer zukunftsgerichteten und lebenswerten Stadt Biberach.
Maßnahmen, die im Rahmen des Klimamobilitätsplans entwickelt und geprüft wurden, erhalten bei der Umsetzung eine Förderquote von bis zu 75 % durch das Land.
Wie wird der Klimamobilitätsplan erarbeitet?
Der Klimamobilitätsplan wird in drei Phasen erarbeitet:
- Bestandsanalyse: In dieser Phase werden die vorhandenen Verkehrsdaten und Planwerke gesichtet und ausgewertet sowie eventuell bestehende Lücken in der Datengrundlage geschlossen. Um das Mobilitätsverhalten und die Bedürfnisse der Bevölkerung zu verstehen wurde dazu im April 2024 als erster Schritt eine Mobilitätsbefragung durchgeführt. Auf Basis der Datengrundlage wird das Verkehrsmodell, mit welchem die Wirkung der Maßnahmen geprüft wird, weiterentwickelt und auf die Stadt Biberach angepasst.
- Maßnahmenentwicklung und -bewertung: Aufbauend auf dieser Grundlage werden konkrete Maßnahmen erarbeitet und auf ihre Wirksamkeit geprüft. Dabei fließen auch die Wünsche und die Expertise der Bürgerinnen und Bürger mit ein: Sie können über verschiedene Formate wie das Mobilitätsforum oder eine Online-Beteiligung an der Erarbeitung mitwirken.
- Abschluss- und Übergabephase: In der dritten und letzten Erarbeitungsphase wird der Entwurf finalisiert. Zudem wird ein Monitoring- und Evaluierungskonzept für die Umsetzung des Planes erstellt.
Im Jahr 2025 soll der Plan fertiggestellt sein.
Welche Mitgestaltungsmöglichkeiten gibt es?
Die Öffentlichkeit kann sich zu verschiedenen Zeitpunkten an der Erarbeitung des Klimamobilitätsplans beteiligen:
- 1. Mobilitätsforum: Das erste Mobilitätsforum zum Klimamobilitätsplan fand am Donnerstag, 20. Juni 2024 im Heinz H. Engler-Forum statt. Alle Menschen in Biberach waren herzlich eingeladen, mehr über den Klimamobilitätsplan zu erfahren und sich an der Diskussion um die Gestaltung der Mobilität in Biberach zu beteiligen. Unter Downloads kann die Dokumentation der ersten Mobilitätsforums angeschaut oder heruntergeladen werden.
- Online-Beteiligung: Ende des Jahres 2024 ist eine Online-Beteiligung geplant, bei der die vorgeschlagenen Maßnahmen zum Klimamobilitätsplan kommentiert werden können.
- 2. Mobilitätsforum: Das zweite Mobilitätsforum zum Klimamobilitätsplan ist im Frühjahr 2025 geplant.
Wer hat welche Rolle in der Erstellung des Klimamobilitätsplans?
Stadtverwaltung
Die Verwaltung, genauer das Stadtplanungsamt der Stadt Biberach, begleitet die Erstellung des Klimamobilitätsplans mit Hilfe der beauftragten Büros. Der fertige Entwurf wird dem Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt. Ist der Plan vom Rat beschlossen, so ist die Verwaltung zudem für die Umsetzung der Maßnahmen verantwortlich.
Die Planungsbüros
Die Büros INOVAPLAN GmbH (Verkehrsplanung) und DialogWerke GmbH (Öffentlichkeitsbeteiligung) begleiten die Stadt Biberach bei der Erarbeitung des Mobilitätsplans. Zudem hat T.I.P. BIEHL & PARTNER die Durchführung der Mobilitätsbefragung unterstützt.
Die Biberacher Stadtgesellschaft
Die Bürgerinnen und Bürger werden über verschiedene Beteiligungsformate sowohl digital als auch vor Ort in die Entwicklung des Klimamobilitätsplans einbezogen. Ihre Hinweise und Erfahrungen vor Ort geben wichtige Informationen für die Fachplanung.
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat die Erstellung des Klimamobilitätsplans beschlossen. Er berät den vorgelegten Planentwurf und entscheidet, ob der Plan in die Umsetzung gehen soll.
Ergebnisse der Haushalts- und Betriebsbefragung
Im April 2024 wurden alle Bürgerinnen und Bürger aus Biberach sowie aus den Nachbargemeinden Mittelbiberach, Ummendorf und Warthausen eingeladen, an einer Mobilitätsumfrage teilzunehmen. Ziel dieser Befragung war es, das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung besser zu verstehen und damit eine wichtige Grundlage für den Klimamobilitätsplan zu schaffen.
Was wurde gefragt?
Die Umfrage orientierte sich an der Studie „Mobilität in Deutschland“ und der letzten Befragung aus dem Jahr 2016. Es wurden verschiedene Informationen abgefragt:
- Im Haushaltsfragebogen: zum Beispiel Anzahl der Autos im Haushalt und die Parkplatzsituation
- Im Personenfragebogen: zum Beispiel Geschlecht, Alter, Berufstätigkeit und Führerscheinbesitz
- Im Wegetagebuch: zum Beispiel Start- und Zielorte, Uhrzeiten und genutzte Verkehrsmittel
Die Umfrage wurde breit über Post, Presse und Online-Kanäle bekannt gemacht. Alle Bürgerinnen und Bürger konnten entweder online oder schriftlich teilnehmen. Um Mehrfachteilnahmen zu vermeiden, war eine Registrierung per E-Mail notwendig.
Was kam bei der Umfrage heraus?
Rund 2.000 Personen haben an der Umfrage teilgenommen. Ein besonders wichtiges Ergebnis ist der sogenannte Modal Split – die prozentuale Aufteilung der Wege auf die verschiedenen Verkehrsmittel.
Im Vergleich zur Befragung von 2016 zeigt sich ein klarer Trend: Der Anteil der Wege, die mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, ist von 11 % auf 23 % gestiegen, während der Anteil der Autofahrten von 53 % auf 39 % gesunken ist. Dieser Trend zeigt sich besonders deutlich bei Wegen innerhalb von Biberach. Die ausführlichen Ergebnisse finden sich in der Ergebnispräsentation.
Warum sind die Ergebnisse so ausgefallen?
Die Veränderungen hängen jedoch mit verschiedenen Faktoren zusammen: Zum einen wurde die Umfrage 2016 an einem regnerischen Tag durchgeführt, was die Nutzung von Fahrrädern eingeschränkt haben könnte. 2024 fanden die Befragungen an mehreren Tagen statt, sodass das Wetter weniger Einfluss hatte. Zum anderen tragen das zunehmende Umweltbewusstsein, die steigende Nutzung von E-Bikes und der Ausbau der Radwege zu dieser Entwicklung bei.
Wer wurde noch befragt?
Zusätzlich haben sich 102 Unternehmen an einer Befragung zur betrieblichen Mobilität beteiligt. Hier ging es neben der Mobilität der Mitarbeitenden auch um den dienstlichen Verkehr und den Lieferverkehr.
Diese Erkenntnisse sind ein wertvoller Beitrag zur Planung unserer klimafreundlichen Mobilität der Zukunft in Biberach und Umgebung.
Downloads
Hier können die Dokumentationen der Beteiligungsformate angeschaut oder heruntergeladen werden.
Presseberichte
12/2023 Biberach bekommt einen Klimamobilitätsplan
04/2024 Mobilitätsbefragung Biberach und engeres Umland
05/2024 Mobilitätsbefragung wird ausgewertet
06/2024 Die Mobilität der Zukunft gestalten
Hinweis:
Diese Seite wird laufend um neue Informationen zum Klimamobilitätsplan sowie den Beteiligungsmöglichkeiten ergänzt.
Die Erstellung des Klimamobilitätsplans wird durch das Land Baden-Württemberg und das Regierungspräsidium Tübingen gefördert.