Acht neue E-Busse und ein neues Freibad: Zwei Meilensteine für die Stadtwerke
Die orange „Racer-Rutsche“ des neuen Freibads ist bereits seit einigen Wochen aufgestellt. Mit einer Höhe von sieben Metern ist die 70 Meter lange Röhrenrutsche schon von Weitem zu sehen. Wie Ralf Miller, Erster Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke, im Gemeinderat erklärte, ist die Einweihung des neuen Freibads für Mai/Juni kommenden Jahres vorgesehen. Sowohl 2023 als auch 2024 hatten die Biberacherinnen und Biberacher aufgrund des Neubaus auf eine Freibadsaison verzichten müssen.
Stattdessen hatte das Hallensportbad ganzjährig geöffnet. 2023 verzeichnete das Bad 123.654 Besucher, 20.833 mehr als im Jahr zuvor. Das Defizit bei den Bädern blieb bei rund zwei Millionen Euro stabil. Miller kündigte aber an, dass sich das Minus mit Inbetriebnahme des Freibads um eine weitere Million Euro erhöhen werde. Im Bereich Parkierung verringerte sich das Defizit im Jahr 2023 deutlich. Stand 2022 unterm Strich noch ein Minus von rund einer Million Euro, sind es ein Jahr später 658.000 Euro. Die Parkplätze in den Tiefgaragen Museum und Stadthalle, im Parkhaus Ulmer Tor sowie in der Freiburger Straße wurden deutlich öfter genutzt. Die Anzahl der Parkvorgänge stieg um 70.821 – insgesamt sind für das vergangene Jahr 892.765 Parkvorgänge notiert, die meisten davon in der Tiefgarage Stadthalle (321.438). Großen Anklang findet weiterhin die kostenlose erste Stunde. 42 Prozent aller Parkvorgänge dauerten weniger als 60 Minuten.
Mehr Fahrgäste
Im Buslinienverkehr ging die Fahrleistung auf 1,27 Millionen Kilometer zurück (2022: 1,3 Millionen Kilometer). Grund waren laut Ralf Miller die bis August 2023 anhaltenden Probleme durch Fahrtausfälle des Subunternehmers. Die Dienstleistung des Biberacher Stadtlinienverkehrs wurde zwischenzeitlich an andere Subunternehmen vergeben. Rund drei Millionen Fahrgäste konnten 2023 verzeichnet werden. Im Jahr zuvor waren es etwa 2,7 Millionen. Für den ÖPVN erhielten die Stadtwerke öffentliche Mittel in Höhe von 4,8 Millionen Euro. Ab Januar fahren acht neue E-Busse im Stadtlinienverkehr.
Die Fraktionsvertreter zeigten sich mit dem Bericht über das Jahr 2023 weitgehendst zufrieden. Frieder Kolesch (CDU) sagte, bei den Stadtwerken seien drei sehr wichtige Bereiche angesiedelt, die naturgemäß Defizite produzierten, die sich sonst im städtischen Haushalt abbilden würden: der Stadtlinienverkehr, die Bäder und die Parkgaragen; Defizite, die sich sonst im städtischen Haushalt abbilden würden. Einziger Ertragsbringer sei die e.wa riss-Beteiligung mit 50 Prozent. Die Entwicklungen beurteilte Kolesch durchweg positiv.
Josef Weber (Grüne) beurteilte die Situation ähnlich, fand es aber erneut „unglaublich, dass unsere Biberach-Schwaben es schaffen, 40 Prozent der Parkvorgänge unter einer Stunde abzuwickeln“. Zustimmung zum „deutlich besseren Jahresergebnis als geplant“ signalisierte Flavia Gutermann für die Freien Wähler. Dies resultiere vor allem aus geringeren Kosten für die Bäder, die unter anderem von Preisbremsen für Energie profitierten. Sie appellierte, für die erste Stunde kostenfreies Parken in den Parkgaragen einen Slogan wie „Kaufe zwei, zahle eins“ zu entwickeln. Die SPD freut sich nach Auskunft von Walter Scharch über die gute Entwicklung und über die Elektrobusse, die bald zum Einsatz kommen. Günter Warth (FDP) regte an, analog zu den oberirdischen Parkplätzen auch in den Tiefgaragen und Parkhäusern der Stadtwerke das Bezahlen der Parktickets per App zu ermöglichen. Dies sieht der Wirtschaftsplan 2025 nach Auskunft von Geschäftsführer Thorsten Wölfle so vor.