Bauausschuss diskutiert über öffentliche Toilette auf neuem Spielplatz: Weitere Toiletten-Testphase auf der Rißinsel
Wenig genutzt, dafür häufig umgeworfen, ins Gebüsch gekippt und teilweise mit Müll befüllt: Dieses Fazit zog Stadtplanungsamtsleiter Roman Adler im Bauausschuss zum Dixi-Klo-Versuch auf der Rißinsel. Der überwiegende Teil der im Testzeitraum angefallenen Kosten von 5.000 Euro sei auf Vandalismus zurückzuführen. Die mobile Toilette sei nur ein Provisorium und keine Dauerlösung, eine feste Toilette halte die Verwaltung für entbehrlich. „Wir möchten wie bisher beabsichtigt auf eine Toilette am Spielplatz Rißinsel verzichten“, sagte Adler.
Zustimmung gab es hierfür aber lediglich von den Freien Wählern. Claudia Reisch sagte mit Blick auf die Erfahrungen mit der Test-Toilette: „Das Geld kann man sich sparen.“ Während sich die FDP nicht zu Wort meldete, wollten die restlichen Fraktionsvertreter das Toiletten-Thema auf der Rißinsel nicht so schnell ad acta legen. Constantin Ruppel (SPD) tat sich schwer damit, aus den Erfahrungen mit einer mobilen Toilette grundsätzliche Schlüsse zu ziehen. „Wer geht freiwillig auf ein Dixi-Klo?“ Zumal der Standort Rißinsel Jugendliche dazu einlade „Quatsch zu machen“. Ruppel erkundigte sich nach den Kosten einer festinstallierten Toilette. Ein Standort bei der Rißinsel könnte sich seiner Meinung nach nicht nur wegen des Spielplatzes eignen, sondern auch aufgrund der Nähe zum Wohnmobilstellplatz und zum Donau- Bodensee-Radweg. Lucia Authaler (CDU) war mit der Testphase ebenfalls nicht zufrieden: „Es war niemandem klar, dass das Dixi-Klo zum Spielplatz gehört.“ Sie beantrage eine weitere Testphase mit einem fest verankerten Dixi-Klo – es seien auch andere Modelle am Markt – an anderer Stelle, näher zum Spielplatz. „Wir Frauen brauchen ein WC und nicht Tausende Taschentücher im Gebüsch.“ Er habe dem Testlauf damals mit Bauchweh zugestimmt und sehe sich nun bestätigt, sagte Josef Weber (Grüne). „Das ist ein Baustellenklo. Da gehen Eltern mit ihren Kindern nicht gerne rein.“ Außerdem sei der Standort zu weit weg vom Spielplatz gewesen. Seine Fraktion wünsche sich auf der Rißinsel jedenfalls eine Toilette. Weber nannte als Alternative ein Kompost-Klo oder eine Toilette speziell für Kleinkinder. Auch Walter Scharch (SPD) schlug vor, die Kompost-Toilette einmal auszuprobieren.
Baubürgermeister Simon Menth merkte Grundsätzliches an. „Ich finde es bitter, wenn wir es als normal erachten, dass ein Dixi-Klo auf der Rißinsel umgeschmissen wird.“ Nico Ruß (CDU) wies darauf hin, dass man die mobilen Klos auch im Boden verankern könne. Stadtplanungsamtsleiter Adler gab zu bedenken, dass eine Toilette auf der Rißinsel auch an anderen Stellen in der Stadt Erwartungshaltungen wecke. „Dann rücken die nächsten Orte in den Fokus.“ Klar sei aber: Wenn etwas gemacht werde, dann nicht nur für Kleinkinder. Eine weitere Testphase mit einer alternativen Toilettenanlage soll nun Aufschluss darüber bringen, wie es auf der Rißinsel weitergehen soll. Dafür sprachen sich die Ratsmitglieder einstimmig aus.