Neuer Brandschutz für die Mali-Schule

Die Stadt Biberach nimmt die nächste Schulsanierung in Angriff. Die MaliGemeinschaftsschule braucht ein aktualisiertes Brandschutzkonzept, das auch zwei neue Fluchttreppenhäuser vorsieht. Ebenfalls Priorität hat die Sanierung der Flachdächer von Nordund Südturm. Die Kostenprognose, die weitere kleinere Maßnahmen beinhaltet, beläuft sich auf 9,6 Millionen Euro. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für die Sanierung in diesem Umfang aus.

Bild vergrößern: Die Mali-Schule wird saniert. Die Prognose sieht eine Investitionssumme von rund 9,6 Millionen Euro vor.
Die Mali-Schule wird saniert. Die Prognose sieht eine Investitionssumme von rund 9,6 Millionen Euro vor.

  

Erbaut wurde die Mali-Gemeinschaftsschule 1963 als katholische Volksschule. Im Laufe der Jahrzehnte wurde immer wieder in das Gebäude investiert. Zuletzt wurde unter anderem die Fassade saniert (2002), die Fenster wurden erneuert (2003) und der Mensaanbau entstand (2005). Deshalb steht nun keine Generalsanierung an, wie Siegfried Kopf-Jasiński, Amtsleiter Hochbau und Gebäudemanagement, im Gemeinderat betonte. „An der Mali-Schule wurde im Laufe der Jahrzehnte mehr gemacht als an anderen Schulen.“ Perspektivisch muss zwar die Außenhülle saniert werden. Derzeit kann aber davon ausgegangen werden, dass dies frühestens in 20 Jahren der Fall ist.

Zwei Fluchttreppenhäuser

Im Fokus der brandschutztechnischen Sanierung steht ein zweiter separater Flucht- und Rettungsweg. Dieser könnte zwar über eine Ertüchtigung der bestehenden Treppenhäuser zu Sicherheitstreppenräumen erreicht werden, was laut Hochbauamtsleiter aber aufwendig sei. Zudem hätte dies auch Auswirkungen auf die Nutzbarkeit der Treppenhäuser im Schulalltag. Zwei neue Fluchttreppenhäuser am Nord- und Südturm sind praktikabler und günstiger. Außerdem müssen mehrere Decken mit Blick auf ihre Feuerwiderstandsklasse ertüchtigt und die Brandmeldeanlage ersetzt werden. In diesem Zuge wird auch die Elektroinstallation erneuert. Außerdem steht eine Sanierung der Flachdächer des Süd- und des Nordturms an. Bei Letzterem trat bereits Wasser ein. Vorgesehen ist eine Sanierung in zwei Schritten während des laufenden Schulbetriebs. In Abschnitt eins werden die Fluchttreppenhäuser samt neuem Aufzug am Nordturm gebaut, das Tragwerk im Untergeschoss brandschutztechnisch ertüchtigt sowie die beiden Flachdächer saniert und mit Photovoltaik-Anlagen versehen. Die Innensanierung, die neben einer neuen Brandmeldeanlage unter anderem die Sanierung einiger Sanitäranlagen, ein barrierefreies WC im Erdgeschoss, neue Bodenbeläge, teilweise neue Möbel für die Klassenzimmer und einzelne neue Heizkörper beinhaltet, soll den zweiten Bauabschnitt bilden. Die Klassenräume sind in einem guten Zustand und benötigen keine generelle Sanierung.

Die prognostizierten Kosten von fast zehn Millionen Euro sind für eine Teilsanierung nicht unerheblich, was der Größe des Schulhauses geschuldet ist. Umgerechnet auf die Bruttogeschossfläche ergeben sich Kosten von 825 Euro pro Quadratmeter. Bei den Generalsanierungen von Pestalozzi-Gymnasium und Mittelberggrundschule liegt dieser Wert bei etwa 3.000 Euro.

264 Schülerinnen und Schüler

Überdies verfügt die Mali-Schule mit ihren derzeit 264 Schülerinnen und Schülern – darunter 22 Kinder mit Förderschwerpunkt – zwar über mehr Fläche als andere Schulen, verfolgt aber auch eine andere Art der Unterrichtgestaltung, die mehr Platz in Anspruch nimmt. „Die Schülerinnen und Schüler werden auf unterschiedlichen Niveaus beschult“, sagt Bildungs- und Kulturdezernentin Verena Fürgut und verweist außerdem auf „dynamische Entwicklungen in der Schullandschaft“, die in der Regel mehr Platz benötigen, und darauf, dass die Mali-Schule aktuell dem PG Flächen zur Verfügung stellen kann.

Als Nächstes wird das Vergabeverfahren für die Planungsleistungen in den Bereichen Architektur, Heizung/Lüftung/Sanitär und Elektro auf den Weg gebracht. „Wir stehen erst am Anfang der Planung“, sagt Siegfried Kopf-Jasiński. Im nächsten Schritt geht es darum, eine erste Kostenberechnung zu erhalten.