Offizielle Eröffnung des neuen Biberacher Freibads: Neubau ist weit mehr als ein Freibad

Die Baustelle ist zu Ende, die Badesaison kann kommen: Das neue Biberacher Freibad ist offiziell eröffnet worden. Der Saisonstart ist dann am Montag, 12. Mai – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Auf die Besucher warten zahlreiche Highlights. Darunter ein Freizeitbecken, ein Schwimmerbecken mit fünf 25-Meter-Bahnen, eine große Racer- Wasserrutsche, eine Wellenrutsche und ein Wasserstrudel.
Bild vergrößern: Planer sowie Verantwortliche der Stadtverwaltung, der Stadtwerke und des Aufsichtsrats freuen sich über das neue Biberacher Freibad.
Planer sowie Verantwortliche der Stadtverwaltung, der Stadtwerke und des Aufsichtsrats freuen sich über das neue Biberacher Freibad.

Zwei Jahre lang hatten die Biberacherinnen und Biberacher auf eine Freibadsaison verzichten müssen. In dieser Zeit entstand an der Memminger Straße ein fast komplett neues Freibad. Parallel zu den beiden großen Becken, die beide 1,35 Meter tief sind, wurde ein 84 Meter langes Funktionsgebäude in Holzbauweise errichtet. Dort finden zusätzliche Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten sowie ein beheizter Aufenthaltsbereich Platz. Von diesem gelangen Schwimmer durch eine Glasschiebetür direkt ans Becken.

Im Keller des Funktionsgebäudes ist die Technik für den Freibadbetrieb untergebracht. Filteranlagen, Pumpen, Schwallwasserbehälter und sonstige Technik sorgen für frisches und sauberes Wasser. Ein Großteil des Energiebedarfs des Freibads wird durch eine 160-Kilowattpeak- Photovoltaikanlage am Hang im hinteren Bereich, oberhalb des neuen Beachvolleyballfelds, gedeckt. Im Winter versorgt die Anlage zudem das angrenzende Hallensportbad teilweise mit.

Bei der Eröffnung am Dienstag betonte Norbert Zeidler, das neue Freibad sei für ihn ein Herzensanliegen. Der Oberbürgermeister verwies darauf, dass im Umkreis von einem Kilometer in den vergangenen Jahren „wahnsinnig viel passiert“ sei: der Neubau der Malihalle, der Neubau der DAV-Kletterhalle, der Anbau des Lehrschwimmbeckens an das Hallensportbad und nun der Neubau des Freibads. „Hier kann man die Sportstadt Biberach regelrecht atmen und fühlen.“

Gewinn an Lebensqualität

Zeidler räumte ein, dass ein Freibad teuer sei und in Zeiten knapper Kassen öffentliche Bäder als Erste auf der „haushalterischen Abschussliste“ stünden, seien diese doch kommunale Kür und nicht staatlich verordnete Pflicht. „Auch bei uns war die Diskussion eine vielfältige. Aber ein Freibad ist ein unheimlicher Gewinn an Lebensqualität, ein gebautes Sommerferienprogramm für die Jugend unserer Stadt.“ Das alles lasse sich nicht eins zu eins in Zahlen übersetzen. Diesbezüglich sei der Neubau ohnehin mehr als eine Punktlandung geworden. Liege man doch deutlich unter den veranschlagten Gesamtkosten von 22,5 Millionen Euro.

Thorsten Wölfle, Geschäftsführer der Biberacher Stadtwerke, die das Bad betreiben, präzisierte, dass das Projekt nach aktuellem Stand rund 18,5 Millionen Euro kosten werde. Ein Dank ging an den Bundestagesabgeordneten Martin Gerster (SPD), der sich für den Bundeszuschuss in Höhe von drei Millionen Euro eingesetzt habe. Wölfle blickte auf die rund zweijährige Bauzeit zurück – „zwei Jahre voller Ideen, Planung, Abstimmung und auch Herausforderungen, die wir gemeinsam gemeistert haben“. Er sei stolz darauf, was in Teamarbeit geschafft worden sei. „Wir haben nicht nur ein Schwimmbad gebaut, sondern einen Ort der Begegnung, der Bewegung und der Erholung geschaffen. Ein Ort, an dem Kinder schwimmen lernen, Familien den Sommer genießen, Jugendliche ihre Freizeit verbringen und Sportler ihre Bahnen ziehen. Ein Ort, der für alle da ist.“

Dimitrios Kogios vom Stuttgarter Architekturbüro asp sagte in seiner Ansprache, dass alle Beteiligten gemeinsam ein maßgeschneidertes Konzept und die beste Lösung gefunden hätten. Das neue Freibad sei nachhaltig, der kleine Energiepark sowie die Solarthermie auf dem Dach seien Antworten auf die Fragen der Zukunft. Auch Thorsten Wölfle charakterisierte das Bad als modern, nachhaltig und energieeffizient. Es ergänze die Reihe erfolgreicher Projekte der Stadtwerke. Er nannte exemplarisch die Erweiterung Parkhaus Ulmer Tor, den Anbau des Lehrschwimmbeckens und die neuen Elektrobusse. Er wünsche sich, sagte der Stadtwerke-Geschäftsführer, dass im neuen Bad jeden Tag gelacht, geschwommen, gespielt, trainiert und entspannt werde. Dass dieses Bad ein Ort werde, an dem man zusammenkomme, Gespräche führe und einfach eine gute Zeit habe. „Ich sage heute nicht nur: Das Freibad ist eröffnet. Ich sage: Willkommen an Ihrem hoffentlich neuen Lieblingsort.“

Die Öffnungszeiten sind dieselben wie im alten Freibad. Für Frühschwimmer öffnet das Freibad werktags bereits von 7 bis 8 Uhr. Ansonsten ist das Bad bei schönem Wetter die komplette Woche von 9 Uhr bis 19 Uhr beziehungsweise 20 Uhr geöffnet. Ob das Freibad geöffnet oder geschlossen ist, können die Badegäste unter www.swbc.de oder an der gehissten Fahne im Bad sehen.