Lokale Agenda Biberach: 25 Jahre Engagement für Umwelt und Nachhaltigkeit

Aus der UN-Konferenz von 1992 ist die Agenda 21 entstanden. Ein Aktionsprogramm, das sich den Themen Umwelt und nachhaltiger Entwicklung widmet. In Biberach wurde daraufhin im Jahr 2000 die Initiativgruppe der Lokalen Agenda gegründet. Seitdem ist viel passiert – doch die Themen der Lokalen Agenda sind nach wie vor hochaktuell. Im Jahr ihres Jubiläums schaut die Lokale Agenda zurück auf das Erreichte, aber auch nach vorne auf viele weitere Projekte.

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Der Abenteuerspielplatz, die Energieagentur Biberach, die Fairtrade-Stadt, der Aktionstag „One Billion Rising“ oder der Naturkundepfad: Viele bekannte Biberacher Initiativen oder Projekte sind aus der Lokalen Agenda heraus entstanden. Dies ist nur möglich durch das Engagement von Privatpersonen und verschiedenen Vereinen und Organisationen, die sich über die Lokale Agenda vernetzen.

Inzwischen gibt es in Biberach fünf Arbeitsgruppen (AG) der Lokalen Agenda: die AG Geschlechter Gerecht, die AG Grün, die AG Klimaschutz, die AG Öffentlichkeitsarbeit und die AG Soziales. Jede Gruppe organisiert eigenständig je nach Themenbereich verschiedene Aktionen oder Veranstaltungen. Für das Jubiläumsjahr arbeiten alle Arbeitsgruppen zusammen und haben ein buntes Programm auf die Beine gestellt.

Anlässlich der Pflanzaktion am neuen Grünzug am Flugplatz wurde bereits ein eigener Agenda-Jubiläums-Baum gepflanzt. Beim großen Jubiläumstreffen am Freitag, 4. Juli, sind alle Interessierten eingeladen, gemeinsam zu feiern. Auf dem Freeflow-Festival am 12. und 13. September ist die Lokale Agenda mit einem eigenen Stand vertreten. Zudem bietet eine Ausstellung im Rathaus vom 26. September bis 8. Oktober die Gelegenheit, sich umfassend über die vielfältigen Projekte der Lokalen Agenda zu informieren.

Die Lieblingsprojekte der Mitglieder

Auch bei den Mitgliedern der Lokalen Agenda ist das Jubiläum ein Anlass, die Projekte der vergangenen Jahre zu reflektieren.

Lucia Authaler Bild: © privat
Lucia Authaler

Lucia Authaler, Sprecherin der AG Öffentlichkeitsarbeit, ist besonders stolz auf die Fairtrade-Zertifizierung der Stadt Biberach, die durch die Initiative der Lokalen Agenda erreicht wurde: „Fairtrade-Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene. In Biberach ist dies das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von unterschiedlichen Menschen, die sich gemeinsam für den fairen Handel und deren Produkte stark machen. Das Engagement zeigt, dass eine Veränderung möglich ist, und dass jede und jeder etwas bewirken kann.“ Biberach ist seit 2012 „Fairtrade-Stadt“, für die Zertifizierung muss die Stadt fünf Kriterien erfüllen – etwa die Beteiligung von Schulen und Vereinen sowie das Angebot fair gehandelter Produkte im Handel und in der Gastronomie.

Bernd Raunecker Bild: © privat
Bernd Raunecker

Für Bernd Raunecker, Mitglied der AG Grün, ist das Leuchtturmprojekt der Arbeitsgruppe die Wiederherstellung und Erweiterung des Naturkundepfads. Er erzählt: „Der Naturkundepfad wurde zu Beginn der 70er-Jahre vom Albverein angelegt, verfiel aber im Laufe der Zeit völlig. Unsere Arbeitsgruppe hat neue Informationstafeln gestaltet und den Naturkundepfad um den Ratzengraben und den Kräutergarten erweitert. Außerdem wurden zahlreiche Nistkästen für Vögel und Kästen für Fledermäuse aufgehängt.“ Der Naturkundepfad beginnt an der Rißbrücke beim Pestalozzi-Gymnasium und endet nach 4,5 Kilometern am alten katholischen Friedhof. Er soll die Natur und Umwelt wieder ins Bewusstsein bringen und eignet sich ideal für den Sonntagsspaziergang.

Gisela Raunecker Bild: © privat
Gisela Raunecker

Auch Gisela Raunecker ist in der Lokalen Agenda aktiv, und zwar in der AG Öffentlichkeit. Ihr Highlight ist die Aktion zu „Fairen Bällen“ mit der Firma Bad Boyz: „Hierzu hatten wir eine Veranstaltung in der Mali-Halle. Der Bad-Boyz-Chef Robert Weber hat seine Fußbälle vorgestellt und über die faire Produktion für seine Bälle in Pakistan berichtet. Eingeladen dazu waren Fußballvereine und Schulen, die die Bälle in der Halle testen konnten.“ Mit Unterstützung der Lokalen Agenda hat der FC Wacker 30 „Wacker-Bälle“ für die Fußball-Jugend bestellt, später folgte eine weitere Bestellung von 20 Bällen. Auch das Pestalozzi-Gymnasium bestellte Bälle für die Schule.

Roland Koenigsdorff Bild: © privat
Roland Koenigsdorff

Professor Roland Koenigsdorff, Sprecher der AG Klimaschutz, erzählt: „Mein bisheriges Lieblingsprojekt war die Broschüre ‚Mit Energie zur Energie‘ – die Beschreibung einer Radtour rund um Biberach und eines Spaziergangs in Biberach zu spannenden Projekten der erneuerbaren Energien in und um die Stadt. Wir haben damals die Radtour gemeinsam abgefahren und einen schönen Samstag zusammen verbracht mit Einkehr am Lindenweiher. Ein tolles Gemeinschaftserlebnis, bei dem ich die Gegend und interessante Projekte kennenlernen durfte. Umso schöner, dass die Broschüre jetzt wieder in neuer Form aufgelegt wurde.“ Die Broschüre ist im Rathaus erhältlich oder online abrufbar.

Stefan Schreiber Bild: © privat
Stefan Schreiber

Stefan Schreiber, der bei der AG Klimaschutz/Grün tätig ist, bezeichnet den Vortrag mit Christian Weigand zum Thema „Helden der Meere – Vom Wissen ins Handeln“ als sein Lieblingsprojekt: „Dieser Vortrag war besonders wichtig, da er auf das Problem des Litterings aufmerksam machte und zeigte, wie jeder Einzelne durch sein Handeln zur Erhaltung der Ozeane und unseres Planeten beitragen kann. Er beleuchtete die Bedeutung der Ozeane als Lebensgrundlage und die Bedrohungen durch Vermüllung, Artensterben und Klimawandel.

Gleichzeitig motivierte er das Publikum, aktiv zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Der Vortrag passte perfekt zu unseren Bemühungen im Abfallwirtschaftsbetrieb, das Bewusstsein für Umweltschutz und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen zu schärfen. Die Resonanz war sehr positiv und es freute mich, dass wir 140 Zuhörer an einem Freitagabend für das Thema begeistern konnten.“

 

Aktuelle Informationen zur Lokalen Agenda finden sich unter www.biberach-riss.de/Stadt-und-Politik/Lokale-Agenda. Wer Fragen hat oder sich selbst einbringen möchte, kann sich jederzeit bei Rouven Klook melden, Telefon 07351/51818, E-Mail r.klook@biberach-riss.de.