Im Bereich Breslaustraße/Prinz-Eugen-Weg sollen zwei neue Gebäude entstehen: Kreissparkasse plant sechsstöckiges Bürogebäude
Rainer Fuchs als Vertreter der Kreissparkasse und Architekt Berthold Braunger vom ausführenden Ulmer Architekturbüro Braunger Wörtz erläuterten im Gestaltungsbeirat erstmals öffentlich die Pläne. Diese seien ursprünglich in eine andere Richtung gegangen und hätten für die beiden aneinandergrenzenden Grundstücke ausschließlich bezahlbaren Wohnraum vorgesehen, berichtete Rainer Fuchs. „Wir haben zwischenzeitlich aber erkannt, dass wir selbst einen gewissen Raumbedarf haben.“ Im hinteren Bereich am Prinz- Eugen-Weg soll nach wie vor Wohnraum geschaffen werden: Vorgesehen ist ein Wohngebäude mit insgesamt neun Zwei- oder Drei-Zimmer-Wohnungen, verteilt auf drei Geschosse, mit Größen zwischen 58 und 70 Quadratmeter.
Das Gebäude an der Breslaustraße soll ausschließlich von der Kreissparkasse bezogen werden. Um das erforderliche Raumprogramm umsetzen zu können, werde an dieser Stelle ein gewisses Volumen benötigt, erklärte Rainer Fuchs. Dies zeigt sich an den sechs Geschossen, die das „Haus der Sparkasse“ auch sichtbar höher werden lassen als der benachbarte vierstöckige Kreissparkassen- Neubau an der Ecke Zeppelinring/ Breslaustraße. Fuchs verwies auf den Neubau der Hauptstelle am Zeppelinring im Jahr 1994, mit dem seinerzeit Maßstäbe gesetzt worden seien, und der sich an dieser Stelle längst sehr gut eingefügt habe. „Wir wollen wieder einen Maßstabssprung machen, dieses Mal in der zweiten Reihe.“ Architekt Berthold Braunger ging auf die Details ein. Büro- und Wohngebäude sind durch eine gemeinsame Tiefgarage mit 29 Stellplätzen verbunden, die Zufahrt erfolgt über die Breslaustraße. Wegen des Grundwasserspiegels liegt die Tiefgarage nicht komplett im Untergrund, das erste Geschoss des Bürogebäudes ist deshalb im Hochparterre. Dieses wiederum erstreckt sich rückwärtig weiter in Richtung des neuen Wohngebäudes als die fünf Obergeschosse, die in Holzbauweise entstehen sollen. Braunger charakterisierte das „Haus der Sparkasse“ als „kompakten und selbstbewussten Baukörper“, dessen Fassade durch hohe, schmale Fensterelemente klar gegliedert ist.
Lob für Holzbauweise
Die Mitglieder des Gestaltungsbeirats gingen vor allem auf die geplante Höhe des Bürogebäudes ein. „Von den Proportionen her kann das so sein“, sagte Ingrid Burgstaller. Vielleicht eröffne sich dadurch eine neue Dimension der Verdichtung in der Innenstadt. Die Holzbauweise mache das Projekt in dieser Größe noch selbstverständlicher. Burgstaller sprach zudem den vorgeschriebenen zweiten Fluchtweg an, für den es eigentlich breitere Fenster bräuchte. Dann würden aber die Proportionen nicht mehr passen. Gestaltungsbeirat Frederik Künzel verdeutlichte: „Die schmalen Fenster legitimeren die Höhe.“ Architekt Braunger zeigte sich zuversichtlich, das Fluchtwegthema so lösen zu können, dass es keine Auswirkungen auf die Dimension der Fenster hat. Gestaltungsbeirätin Bettina Klinge regte an, die Fassade um ein Fensterelement zu verkürzen. So würde das Gebäude noch etwas schlanker. Ein Geschoss runterzunehmen und dieses im rückwärtigen Bereich hinzuzufügen sei indes keine Option.
Frederik Künzel merkte zum Wohngebäude noch an, dass die etwas versteckte Eingangssituation klarer gestaltet werden soll, es fehle an Großzügigkeit. „Die Wohnungen müssen eine klar erkennbare Adresse haben.“ Ingrid Burgstaller sagte abschließend: „Ich wünsche mir, dass die Planung in dieser Qualität weitergeht.“