Neues Aufenthalts- und Bürogebäude kostet 376.000 Euro: Höherer Zuschuss für den Abenteuerspielplatz

Der Abenteuerspielplatz „Biberburg“ erhält ein neues Aufenthalts- und Bürogebäude. Der bislang genutzte Container ist marode, aufgrund zahlreicher baulicher Mängel ist er als Treffpunkt für Kinder und Jugendliche nicht mehr nutzbar. Einen ersten Antrag auf Investitionskostenzuschuss für einen Neubau hatte „Jugend Aktiv“, seit 2016 Träger des ersten betreuten Abenteuerspielplatzes in Biberach, bereits vor zwei Jahren gestellt. Steigende Baukosten und eine fortgeschriebene Planung haben den städtischen Zuschussbedarf mittlerweile nochmals erhöht. Der Hauptausschuss sprach sich diese Woche einstimmig für die Erhöhung des Zuschusses aus – auf 320.000 Euro.
Bild vergrößern: Der Abenteuerspielplatz „Biberburg“ wird seit 2016 vom Verein „Jugend Aktiv“ betrieben.
Der Abenteuerspielplatz „Biberburg“ wird seit 2016 vom Verein „Jugend Aktiv“ betrieben.

  

Erste Gespräche mit dem Verein „Jugend Aktiv“ über die dreiteilige Containeranlage habe es bereits im Jahr 2020 gegeben, erklärte Verena Fürgut, Dezernentin für Bildung und Kultur, im Hauptausschuss. Im Laufe der Jahre sei vom Verein zwar einiges instandgesetzt worden, mittlerweile sei die Nutzung des 15 Jahre alten Containers aber aufgrund von Feuchtigkeit, Schimmel und Mäusebefall nicht mehr zumutbar. Bereits 2023 (Planung) und 2024 (Umsetzung) sei das Projekt im städtischen Haushalt berücksichtigt worden.

Die zwischenzeitlich erarbeitete Lösung für einen Neubau bezeichnete Fürgut als „nachhaltig und praktisch“. Sie wies darauf hin, dass „Jugend Aktiv“ seit zwei Jahren Spenden für das Projekt sammle, eine Crowdfunding- Aktion initiiert habe und recyceltes Baumaterial wiederverwendet werden soll. Außerdem habe der Verein eine Kooperation mit der Hochschule Biberach angestoßen. Studierende des Studiengangs Holzbau-Projektmanagement sollen vor allem für die Umsetzung und den Aufbau des Gebäudes zuständig sein.

Die zunächst geschätzten Kosten seien aber nicht mehr zutreffend. Zurückzuführen sei dies unter anderem auf Preissteigerungen, der mittlerweile verpflichtenden Installation einer PV-Anlage, den zusätzlichen Bau eines Carports zur Unterbringung des Spielmobil- Anhängers sowie den Ausbau einer Spielebene – ein Punkt, der aus einem Beteiligungsprozess mit der Birkendorf-Grundschule resultiert. Die Gesamtkosten beliefen sich nun auf 376.000 Euro, so die Dezernentin. Die Verwaltung schlage aber vor, den Bau des Carports (25.000 Euro) zu schieben. Abzüglich der bislang gesammelten Spenden verbliebe somit ein städtischer Zuschussbedarf in Höhe von 295.000 Euro – 57.000 Euro mehr als vom Gemeinderat vormals beschlossen.

Die Fraktionsvertreter betonten die Wichtigkeit des Abenteuerspielplatzes in der Schlierenbachstraße, der im vergangenen Jahr von 5.378 Kindern besucht worden ist. „Hier lernen Kinder, ihre Umgebung auf spielerische Weise zu entdecken“, sagte Hildegard Ostermeyer (FDP). Der Neubau erhöhe nicht nur die Attraktivität des Platzes. „Davon profitiert die ganze Stadt, deshalb stimmen wir gerne zu.“ Lucia Authaler (CDU) bekräftigte, dass ein neues Gebäude dringend benötigt werde. Der Platz brauche eine Möglichkeit, „um kurz Unterschlupf zu finden“. Ihre Fraktion unterstütze den Neubau gerne – ebenso den Carport, der gleich realisiert werden könnte.

Dem schloss sich Manuela Hölz (Grüne) an. „Wenn wir anfangen, machen wir den Carport gleich mit“ und erhob dies zum Antrag. Der bisherige Container sei „durch und mehr als abenteuerlich“, der Neubau müsse gemacht werden. Stefanie Etzinger (FW) bezeichnete die Kostensteigerungen als „überschaubar und gut begründet“. Sie lobte die Kooperation mit der Hochschule und sprach sich ebenfalls für den sofortigen Bau des Carports aus. Elise Allgaier (SPD) hob den Workshop mit Kindern der Birkendorf-Grundschule sowie das grundsätzliche Engagement von „Jugend Aktiv“ hervor. Sie schlug außerdem eine bessere Bewerbung des Spielplatzes, auch in mehreren Sprachen, vor.

Konzept bleibt gleich

Ehe sich der Hauptausschuss einstimmig für die Erhöhung des Zuschusses sowie den Bau des Carports aussprach, präzisierte Andreas Heinzel, Leiter der offenen und mobilen Jugendarbeit bei „Jugend Aktiv“, dass sich mit dem Neubau konzeptionell nichts am Abenteuerspielplatz ändere. „Es ist kein Dauerbetrieb bei richtig schlechtem Wetter geplant.“