Verein hat sich inhaltlich und personell neu aufgestellt: Ehinger Straße 9 bleibt Heimat des Kinderschutzbunds
Seit mehr als 50 Jahren begleitet und berät der Kinderschutzbund mit seinen Angeboten Kinder wie Familien in Biberach. Im vergangenen Jahr hatte sich der Verein personell neu aufgestellt und ein neues Konzept erarbeitet. Damit einher gingen auch räumliche Veränderungen, der Kinderschutzbund zog aus dem Büro in der Karpfengasse 9 aus. Außerdem musste der Verein die für den Kindertreff genutzten Räume in der Wielandstraße 30 der Pflugschule überlassen, da diese mehr Platz benötigte. Die Stadtverwaltung stellte dem Kinderschutzbund kurzfristig eine Fläche von rund 110 Quadratmeter in der Ehinger Straße 9 zur Verfügung. Wie Bildungs- und Kulturdezernentin Verena Fürgut am Montag im Hauptausschuss erklärte, habe es der Kinderschutzbund seinerzeit begrüßt, seine Angebote an einem Standort bündeln zu können.
Die neuen Räume wurden aufgrund der personellen und konzeptionellen Neuausrichtung zunächst übergangsweise überlassen. Nachdem dieser Prozess abgeschlossen ist, soll sich der Kinderschutzbund langfristig in der Ehinger Straße 9 etablieren – auf insgesamt 192 Quadratmetern. Da der Kinderschutzbund mehr Platz benötigt, will die Stadt ab Juli zwei weitere Räume im einstigen „Mond“ zur Verfügung stellen. Der gestiegene Platzbedarf ist auf die Ausweitung des Angebots und das jüngst gestartete Pilotprojekt „Kischufant“ zurückzuführen. Dieses dreijährige Streetwork-Projekt zielt darauf ab, benachteiligte und gefährdete Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren durch mobile Sozialarbeit zu unterstützen. Die Verwaltung schlug nun vor, dass die Stadt die Miete für die Räume in der Ehinger Straße 9 in Höhe von 14.543 Euro wie bisher als Freiwilligkeitsleistung übernimmt. Die Nebenkosten habe der Verein zu tragen, dieser sei auch für die Reinigung der Räume verantwortlich.
Die Fraktionsvertreter befürworteten dieses Vorgehen und betonten vor allem die Wichtigkeit der Arbeit, die der Kinderschutzbund seit Jahrzehnten in Biberach leistet. „Der Kinderschutzbund ist ein verlässlicher und engagierter Partner in der Kinder- und Familienarbeit in unserer Stadt“, sagte Alfred Billwiller (FW). Die neuen Räume seien in optimaler zentraler Lage, deren Überlassung an den Verein ein klares Zeichen für die Unterstützung präventiver Jugendarbeit. Elise Allgaier (SPD) erklärte, die Summe von etwas mehr als 14.000 Euro sei vertretbar. Sie würdigte das neue Konzept, insbesondere das Projekt „Kischufant“, als „großartig“. Ihre Fraktion begrüße die mietfreie Raumüberlassung, sagte Hildegard Ostermeyer (FDP). Der Kinderschutzbund sei ein „unverzichtbarer Partner“, wenn es um die Zukunft von Kindern und Jugendlichen in Biberach gehe. Lucia Authaler (CDU) lobte die vielen Ehrenamtlichen, die sich im Kinderschutzbund engagieren. „Die Angebote sind sehr wichtig, wir stimmen natürlich zu.“ Dasselbe erkläre Manuela Hölz für die Grünen-Fraktion. So erfolgte die Beschlussempfehlung an den Gemeinderat einstimmig. Dieser fasst den Beschluss zur Vermietung der Räumlichkeiten am 22. Mai.