Nach erfolgreicher Testphase sind auch in Zukunft Roller des Anbieters Zeus in Biberach unterwegs: E-Scooter-Angebot wird etabliert
Die Bürgerinnen und Bürger waren während der dreimonatigen Testphase aufgerufen, Feedback zur Nutzung der E-Scooter zu geben. Bis Ende Oktober gingen mehr als 30 Rückmeldungen bei der Verwaltung ein, auch über die sozialen Medien gab es zahlreiche Reaktionen. Roman Adler, Leiter des Stadtplanungsamts, erklärte im Bauausschuss, dass die Testphase ausführlich evaluiert worden sei.
Probleme hat es demnach vor allem in bestimmten Parkzonen gegeben. Insbesondere dort, wo Pkw-Stellplätze als E-Scooter-Parkplätze ausgeschildert wurden. Dies trifft auf vier (Talfeld, Bachlangen, Hochvogelstraße, Köhlesrain) der insgesamt 16 Parkzonen zu. Autofahrern war die Beschilderung häufig nicht bekannt, weshalb sie die Flächen weiterhin als Parkplatz nutzten. Dies wiederum führte dazu, dass die E-Roller stattdessen auf Gehwegen oder Grünflächen abgestellt wurden. Bei den restlichen Parkzonen gab es wenig Probleme. Lediglich drei E-Scooter sind während des Testraums gemeldet worden, die komplett außerhalb einer Abstellzone gefunden wurden. Auch eine Reihe an positiven Rückmeldungen ging bei der Verwaltung ein. Unter anderem wurde gelobt, dass die Roller eine sinnvolle Alternativ zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Stadt sind.
1.369 Fahrten
Das Fazit von Roman Adler: „Für uns sprechen wenig sachliche Gründe dagegen, das Pilotprojekt in ein dauerhaftes Angebot zu überführen.“ Das Modell mit den festgelegten Standorten sei aus Sicht der Verwaltung verträglich, zumal für die Stadt keine Kosten entstehen. Die vier problematischen Standorte, an denen Pkw-Stellplätze als E-Scooter-Parkflächen ausgewiesen sind, sollen allerdings verlagert werden. Dies soll in den kommenden Monaten passieren, da die Roller über den Winter eingesammelt werden und erst im Frühjahr wieder zur Verfügung stehen. Überdies zeigt sich der Anbieter Zeus mit dem dreimonatigen Probebetrieb zufrieden, laut Verwaltung spricht dieser gar von einer „überraschend hohen Nachfrage“.
Von 21. August bis 22. Oktober sind 1.369 Fahrten notiert, die durchschnittliche Fahrzeit liegt bei etwas mehr als einer Viertelstunde. 15 bis 20 Fahrten wurden während der Testphase täglich registriert. Die Intervalle für das Einsammeln und Laden der E-Scooter sollen bei einer längerfristigen Umsetzung weiter erhöht werden, um eine gleichmäßige Verfügbarkeit an den Standorten sicherzustellen.
Grundsätzlichen Zuspruch für die Fortsetzung des E-Scooter-Angebots gab es von den Fraktionsvertretern, die aber auch Verbesserungsvorschläge äußerten. Petra-Romer Aschenbrenner (CDU) begrüßte es, dass künftig keine Roller mehr auf Pkw-Parkplätzen abgestellt werden sollen. Sie zeigte sich angesichts der Zahlen zudem verwundert ob der Einschätzung des Anbieters Zeus zur Wirtschaftlichkeit. Romer-Aschenbrenner bat darum, mit Zeus eine sechsmonatige Kündigungsfrist zu vereinbaren, damit die Stadt auch ohne Grund das Angebot beenden kann. Bislang sieht die Vereinbarung eine Kündigungsoption bei Nichterfüllung wesentlicher Vereinbarungen vor. Dem schloss sich Günter Warth (FDP) an „damit die Stadt auf der sicheren Seite ist“. Störend seien für ihn außerhalb der gekennzeichneten Bereiche abgestellte Roller. Warth forderte, dies auch zu ahnden. Rudolf Brüggemann (Grüne) wünschte sich eine bessere Kennzeichnung der Abstellflächen. Er sei gespannt auf das Feedback des Jugendparlaments – nachdem dieses sich jüngst konstituiert hatte, werden die Rückmeldungen der Jugendlichen bei einem separaten Termin erst noch gesammelt.
„Wir stimmen auf jeden Fall zu“, sagte Thomas Kimmich (FW), der dafür plädierte, ausreichend Abstellflächen zur Verfügung zu stellen und diese auch besser auszuschildern. Dem schloss sich Constantin Ruppel (SPD) an. Ansonsten könne seine Fraktion einer Fortsetzung des Angebots nur zustimmen. Auch, um einen weiteren Schritt „weg vom Auto“ zu machen. Die Auflagen und Bedingungen für das E-Scooter-Angebot seien in der Sondernutzung geregelt, erklärte Roman Adler. Baubürgermeister Simon Menth sicherte ergänzend zu, dass geprüft werde, ob für eine ordentliche Kündigungsfrist ein Zusatzvertrag zur Son