Vermüllung nimmt überhand – Stadt und Landratsamt reagieren: Container in der Rißstraße kommen weg
Zuständig für die Containerstandorte und deren Sauberkeit ist der Landkreis. Einmal pro Woche werden die Standorte gereinigt. „Ein paar Tage später sieht es aber wieder verheerend aus“, sagte Ordnungsamtsleiterin Anna Kleine- Beek in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Zuvor hatte sich Stadtrat Thomas Kimmich (FW) erkundigt, wie die Stadt die Situation in der Rißstraße lösen will.
Die Ordnungsamtsleiterin führte aus, dass das Problem der Vermüllung an mehreren Standorten in der Stadt auftauche. Am meisten betroffen seien die Container in der Rißstraße, in der Leipzigstraße, im Wolfental und bis vor geraumer Zeit auch der Standort am Weißen Bild. Bei Letzterem habe die Videoüberwachung zwar zu weniger abgelagertem Müll geführt, das Problem habe sich zum Teil aber lediglich verlagert. Kleine-Beek wies zudem auf die hohen Kosten einer Videoüberwachung sowie die aufwendige Bearbeitung und Sichtung des Videomaterials hin. Eine Ausweitung der Überwachung auf andere Standorte erachte sie deshalb als nicht sinnvoll.
Im Fall des Standorts in der Rißstraße sei in Absprache mit dem Landratsamt entschieden worden, die Container in den kommenden Wochen abzubauen. Ein Schritt, den Kleine-Beek bedauerte. Geschehe dies doch zum Nachteil jener Bürger, die ihre Wertstoffe bislang ordnungsgemäß entsorgen haben. Gerade für ältere Menschen seien diese wohnortnahen Entsorgungsmöglichkeiten wichtig. Baubürgermeister Simon Menth ergänzte, dass die Vermüllung an manchen Stellen in der Stadt exorbitant zugenommen habe. „Das Thema beschäftigt uns derzeit extrem.“ Erst vor kurzem war er mit der Stadtreinigung unterwegs, um sich selbst ein Bild zu machen, wie viel illegal entsorgter Müll täglich eingesammelt werden muss. Von Autoreifen über Möbelstücke bis hin zu mit Restmüll gefüllten Gelben Säcken, die das Entsorgungsunternehmen nicht mitnimmt.
Günter Warth (FDP) thematisierte in diesem Zusammenhang ein weiteres Ärgernis: In den Pflanzkübeln auf dem Marktplatz landeten Zigarettenkippen, Eisbecher und vieles mehr. Er monierte, es könne doch nicht sein, dass die Stadt alles hübsch mache und die Pflanzkübel dann als Müllkippen dienten. „Das darf sich die Stadt nicht bieten lassen.“ Warth bat um strengere Kontrollen und entsprechende Sanktionen durch das Ordnungsamt.
Die Herausforderung dabei sei, dass die Müllsünder auf frischer Tat ertappt werden müssten, sagte Ordnungsamtsleiterin Kleine-Beek. Simon Menth betonte, dass die Stadtverwaltung mit großem Einsatz daran arbeite, die Stadt sauber zu halten. „Unsere Mittel sind aber begrenzt.“ Er sicherte zu, dass man dabei natürlich ein besonderes Auge auf die „Premiumlage Marktplatz“ habe.
Entsorgungs- und Recyclingmöglichkeiten
Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Biberach stellt umfassende und flächendeckende Entsorgungs- und Recyclingmöglichkeiten bereit. Dazu gehören neben den Containerstandorten für Altkleider, Altpapier und Altglas auch die drei Entsorgungszentren sowie acht Recyclingzentren und Wertstoffannahmestellen. In Biberach gibt es in der Ulmer Straße und an der Mittelbiberacher Steige zwei Recyclingzentren. Der Standort an der Mittelbiberacher Steige ist zugleich Entsorgungszentrum. Hier können beispielsweise auch Altholz (belastet), Bauschutt (unbelastet), Baustellenabfälle, Restmüll und Sperrmüll abgegeben werden. Auch die Abgabe von Problemstoffen aus Haushaltungen ist hier möglich. Wer Sperrmüll oder Haushaltsgroßgeräte wie Kühlschränke, Gefriertruhen und Waschmaschinen bei sich zuhause abholen lassen will, kann eine Abfuhr beim Abfallwirtschaftsbetrieb (www.biberach.de/abfallwirtschaftsbetrieb) anmelden. Pro Jahr werden insgesamt bis zu zwei Kubikmeter Sperrmüll und zwei Haushaltsgroßgeräte kostenfrei abgeholt.