Biberach zeigt Flagge für Tibet

Biberach hisst am 10. März die tibetische Flagge am Rathaus, um auf die Menschenrechtsverletzungen in Tibet aufmerksam zu machen und dem Dalai Lama zu seinem 90. Geburtstag zu gratulieren. Bundesweit nehmen Hunderte Gemeinden an der Aktion teil.

Bild vergrößern: Zum Jahrestag des tibetischen Volksaufstands hisst die Biberacher Stadtverwaltung jährlich die tibetische Flagge am Rathaus. Biberach beteiligt sich seit 1999 an der Flaggen-Kampagne.
Zum Jahrestag des tibetischen Volksaufstands hisst die Biberacher Stadtverwaltung jährlich die tibetische Flagge am Rathaus. Biberach beteiligt sich seit 1999 an der Flaggen-Kampagne.

  

Am 10. März erinnern Menschen auf der ganzen Welt an den tibetischen Volksaufstand von 1959, den die chinesische Besatzungsmacht blutig niederschlug. Die Tibeter flehten den Dalai Lama an, zu seiner eigenen Sicherheit das Land zu verlassen. Als Soldat verkleidet floh er aus der tibetischen Hauptstadt Lhasa, kurz bevor der Potala-Palast vom chinesischen Militär bombardiert wurde. Nach einem tagelangen Marsch über den Himalaya erreichte der Dalai Lama am 31. März die indische Grenze. Bis heute befindet sich der Sitz des Dalai Lama und der tibetischen Exilregierung in Nordindien.

Revolution des Mitgefühls
Seit 1996 setzen Städte, Gemeinden und Landkreise am Jahrestag des tibetischen Volksaufstands deutschlandweit ein Zeichen für Menschenrechte, indem sie sich an der Kampagne „Flagge zeigen für Tibet“ der Tibet Initiative Deutschland beteiligen. Aus Anlass des 90. Geburtstags des Dalai Lama im Juli steht die Kampagne in diesem Jahr unter dem Motto „Revolution des Mitgefühls“. Als Friedensnobelpreisträger und wohl bekanntester Flüchtling der Welt ruft der Dalai Lama dazu auf, Mauern zwischen Kulturen, Religionen und Nationen abzubauen, Dialog zu suchen und Mitgefühl zur Grundlage unserer Entscheidungen zu machen. Für sieben Millionen Tibeter weltweit steht er für Hoffnung und Orientierung – und eine gewaltlose Lösung für das seit 1950 völkerrechtswidrig besetzte Land.
Was Biberach am 10. März tut, ist in Tibet heutzutage ein Verbrechen. Die farbenprächtige Flagge mit der strahlenden Sonne über einem schneebedeckten Berg, an dessen Hängen zwei mythische Schneelöwen stehen, zu hissen, steht in dem ehemals souveränen Land unter Strafe. „Mit dem Hissen der tibetischen Flagge gratulieren hunderte deutsche Städte dem Dalai Lama in diesem Jahr zum Geburtstag. Sie senden ein klares Symbol nach Peking: Deutschland steht an der Seite der Tibeter, an der Seite ihres Kampfes für Freiheit“, erklärt Tenzyn Zöchbauer, Geschäftsführerin der Tibet Initiative Deutschland.

Weitere Informationen zur Flaggen-Kampagne und zur Arbeit der Tibet Initiative Deutschland finden sich unter www.tibet-initiative.de.