Bahnhalt Biberach Süd: Steg wird 2025 abgerissen
Der Fußgängersteg am Bahnhalt Biberach-Süd muss abgerissen werden – spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2025. Die Biberacher Stadtverwaltung ist dazu mit der Deutschen Bahn seit Längerem in Gesprächen. In diesen geht es um Zuständigkeiten und damit verbunden auch um die Finanzierung. Derzeit geht die Verwaltung davon aus, dass die Stadt den rund eine halbe Million Euro teuren Abbruch sowie eventuell den daraus resultierenden Schienenersatzverkehr mit Kosten zwischen 300.000 und 400.000 Euro zahlen muss. Für die provisorische Querung der Gleise sowie den Neubau der Brücke ist wiederum die Bahn verantwortlich.
Seit 2002 gibt es den Bahnhaltepunkt Biberach-Süd. Auch der Fußgängersteg wurde in jenem Jahr gebaut. Seinerzeit nicht nur für die Erreichbarkeit der beiden Gleise, sondern auch als öffentliche Wegeverbindung über die Bahnstrecke zur Birkenallee. Mit der Bahn wurde vertraglich geregelt, dass die Stadt Biberach Eigentümerin des Fußgängerstegs und für dessen Erhaltung zuständig ist. Zwei Jahre später fiel diese öffentliche Verbindung aber weg: Aus der Birkenallee wurde 2004 die private Arthur-Handtmann-Straße.
„Deshalb sind wir als Baulastträger des Bauwerks nur noch für den Abbruch verantwortlich“, sagte Biberachs Baubürgermeister Christian Kuhlmann in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses, als über den aktuellen Stand in dieser Angelegenheit informiert wurde.
Der Neubau des Fußgängerstegs liegt nach jetzigem Stand in der Verantwortlichkeit der Bahn, da dessen Nutzung sich nur noch auf die Erreichbarkeit der beiden Bahnsteige Gleis 1 und Gleis 2 beschränkt. Dass die Bahn ein Interesse am Neubau hat, bestätigte der städtische Tiefbauamtsleiter Peter Münsch im Bauausschuss auf Nachfrage. Diesen Eindruck habe er aus den bisherigen Gesprächen eindeutig gewonnen.
Fast 1.000 Fahrgäste würden in Biberach-Süd täglich ein- und aussteigen. Ob die Stadt auch bis zu 400.000 Euro für den Schienenersatzverkehr während des Abbruchs zahlen muss, werde noch geklärt, so Münsch. Es werde geprüft, ob es ein Zeitfenster gebe, in dem die Bahn ohnehin Arbeiten an der Strecke machen müsse. Mit Blick auf das von der Bahn zu errichtende Provisorium in Form eines Gerüstturms (Kosten circa 600.000 Euro) äußerte der Tiefbauamtsleiter die Hoffnung, dass dieses noch vor Beginn der Abbrucharbeiten hergestellt wird.
Mit der Fertigstellung der neuen Überquerung, für die mit sieben Millionen Euro kalkuliert wird, sei aufgrund der umfangreichen Planungsschritte und dem anspruchsvollen Bau während des Bahnbetriebs hingegen erst ab dem Jahr 2030 zu rechnen.