Programm bis 2030 umfasst vier verschiedene Projekte: 14 Millionen Euro für den Hochwasserschutz
Die Stadt Biberach treibt den Schutz vor Hochwasser und Starkregen weiter voran. Im März werden die Genehmigungsunterlagen für die Planfeststellungsverfahren in Rindenmoos und Biberach-Südwest (Einzugsgebiet Schlierenbach mit Mumpfental) beim Wasserwirtschaftsamt eingereicht. Diese beiden Maßnahmen bilden mit dem Hochwasserschutz Biberach-Südost (Bachlangen und Bergerhausen) und dem Hochwasserschutz Mettenberger Bach das „Bauprogramm II“, das Investitionen von insgesamt rund 14 Millionen Euro vorsieht. Der Gemeinderat gab für die Umsetzung des Programms bis zum Jahr 2030 einstimmig grünes Licht.
In einem ersten Bauprogramm hatte die Stadt in den vergangenen Jahren die Hochwasserschutz-Projekte im Wolfental und am Hagenbucher Graben gebaut. Auch drei Maßnahmen gegen Starkregen im Ortsteil Ringschnait werden im Zuge dieses Gesamtkonzepts noch umgesetzt. Weitere vier Projekte umfasst das zweite Bauprogramm, für das die Stadt im Oktober 2024 Förderanträge eingereicht hat. Das Regierungspräsidium Tübingen hatte die Antragsfrist vorgezogen, im Nachgang musste nun noch der Gemeinderat dem Programm zustimmen. Dieses beinhaltet vier Hochwasser- und Starkregenschutzmaßnahmen. Neben Rindenmoos sind die Gebiete Biberach- Südwest (Einzugsgebiet Schlierenbach, Mumpfental) mit einem Rückhaltebecken oberhalb des Stadtfriedhofs und Biberach-Südost (Bachlangen, Bergerhausen) mit einer Hochwasserableitung zur Riß sowie der Mettenberger Bach mit einem Neubau des Rückhaltebeckens im Bereich der Ulmer Straße enthalten. Allein für letztere Maßnahme werden die Kosten auf mehr als sechs Millionen Euro geschätzt. Neben dem Bau eines neuen Beckens soll auch jenes an der Mettenberger Straße vergrößert und weitere Schutzmaßnahmen gegen Starkregen im Gebiet Biberach- Nordost mit Röhrenöschle und Mettenberg umgesetzt werden.
Zehn Millionen Euro Zuschuss
Tiefbauamtsleiter Peter Münsch berichtete bei der Vorberatung im Bauausschuss von rund 14 Millionen Euro geschätzten Gesamtkosten für die vier Projekte. Gemäß des Förderprogramms dürfte sich bei dieser Investitionssumme ein Zuschuss in Höhe von rund zehn Millionen Euro ergeben. Die tatsächlich zu erwartenden Kosten resultieren letztlich aus der weiteren Konkretisierung der Ausbauplanungen und der noch zu erbringenden Nutzen- Kosten-Untersuchung. Einzig für den Hochwasserschutz in Rindenmoos liegen bislang berechnete Kosten vor, diese liegen bei knapp 2,4 Millionen Euro.
Josef Weber (Grüne) wünschte sich eine zügige Umsetzung der Maßnahmen Rindenmoos und Mumpfental. Jetzt fehle nur noch eine schnelle und einfache Lösung für das Röhrenöschle. „Die Anwohner würden es uns danken.“ Zustimmung gab es auch von Claudia Reisch (FW), Constantin Ruppel (SPD), Günter Warth (FDP) und Petra Romer-Aschenbrenner (CDU). Sie merkte zudem an, dass die Zuschüsse zwar beachtlich seien, es sich bei diesen aber auch um Steuergelder handle. Zum Gebiet Röhrenöschle erklärte Peter Münsch, dass zwischenzeitlich Flussgebietsuntersuchungen und Erkenntnisse aus dem Starkregenrisikomanagement vorlägen. Diese zeigten, dass nicht nur das abfließende Wasser aus dem Tobel eine potenzielle Gefahrenquelle sei, sondern auch der Mettenberger Bach bei extremem Hochwasser. „Das Problem ist größer als bisher bekannt.“ In die Gesamtbetrachtung müsse nun auch eine Teilfläche der Gemeinde Warthausen einbezogen werden. Abstimmungen und Antragsstellungen könnten länger dauern. Er äußerte sich jedoch zuversichtlich, dass die noch ausstehenden detaillierten Untersuchungen im dritten Quartal abgeschlossen sind. Der Gemeinderat folgte der einstimmigen Beschlussempfehlung des Bauausschusses zur Umsetzung des Maßnahmenprogramms.