21.12.2023

Neuer Veranstaltungsraum für das Abdera

Das Abdera bekommt einen neuen Veranstaltungsraum. Der Gemeinderat stimmte einstimmig für einen Ausbau der bestehenden Garage, damit diese künftig als separater kleiner Veranstaltungsraum genutzt werden kann. Außerdem entsteht ein Anbau mit Eingangsfoyer und zwei Sanitärräumen. Die Verwaltung hatte ursprünglich vorgeschlagen, das 250.000 Euro teure Projekt zu einem späteren Zeitpunkt umzusetzen.
Die leerstehende Garage neben dem Abdera wird zu einem Veranstaltungsraum umgebaut.; © Stadt Biberach

Der Verein Lilienthal, Betreiber der Kulturhalle Abdera, war vor einiger Zeit auf die Stadt zugekommen und hatte den Wunsch geäußert, eine mittlerweile leerstehende Garage, die früher von „Jugend Aktiv“ als Werkstatt genutzt wurde, zum Veranstaltungsraum umzugestalten. Diese Anfrage zu prüfen hatte schließlich die CDU-Fraktion bei den Haushaltsanträgen für das Jahr 2022 gefordert und bekam dafür im Gemeinderat eine Mehrheit.

Verschiedene Ideen zur Nutzung der Garage mündeten nun in einem Gesamtkonzept. Die Garage soll zum eigenständigen Veranstaltungsraum umgebaut und ertüchtigt werden. Im Bereich des Rolltors soll ein Anbau mit Windfang und Sanitärräumen entstehen. Außerdem ist ein neues Stuhllager geplant, da die bislang dafür genutzte Garage auf dem angrenzenden Behördenplatz der neuen Energiezentrale weichen muss.

Der Verein Lilienthal hatte für das Projekt eine mehrseitige Konzeption erarbeitet, die unter anderem den Bedarf aufzeigt, mögliche künftige Nutzungen schildert und bauliche Anforderungen beschreibt. Die Notwendigkeit wurde unter anderem mit der Nachfrage nach kleineren und bezahlbaren Räumlichkeiten für private Feiern, insbesondere für Jugendliche, begründet. „Für private Veranstaltungen wie Geburtstagsfeiern stehen in Biberach nur wenige Räume zur Verfügung, die auch für ausgelassene Feiern mit Flair, Atmosphäre, Robustheit und technischer Ausstattung den steigenden Bedarf decken können“, so der Verein.

Eigenleistung von Lilienthal

Eine Einschätzung, die die Verwaltung grundsätzlich teilt. „Immer weniger Lokale verfügen über Nebenräume, Vereinsräumlichkeiten werden aufgrund von Lärmproblematiken immer seltener an Privatpersonen vermietet.“ Baubürgermeister Christian Kuhlmann erklärte im Gemeinderat, dass die Verwaltung das Projekt in dieser Form trotzdem gerne schieben würde. Er verwies auf die verhältnismäßig hohen Gesamtkosten von rund 250.000 Euro für die zusätzlich gewonnene Fläche. Da die Stadt zum Vorsteuerabzug berechtigt sei und Lilienthal Eigenleistungen zugesichert habe, verblieben für die Stadt netto 165.000 Euro zu finanzieren. Der alleinige Neubau des Stuhllagers, der aufgrund es bevorstehenden Abrisses zwangsläufig erfolgen muss, würde in einfacher Holzkonstruktion circa 76.000 Euro kosten. Während die Verwaltung vorschlug, im kommenden Jahr nur das neue Stuhllager zu bauen, sprach sich der Bauausschuss in nichtöffentlicher Vorberatung bereits für die Umsetzung des kompletten Projekts aus. Gleiches gilt für das Jugendparlament.

Auch im Gemeinderat positionierten sich die Fraktionen klar. „Wir stimmen vollumfänglich zu“, sagte Paul Lahode (CDU). Das Abdera erhalte einen Mehrzweckraum, der für verschiedene Veranstaltungen nutzbar, nicht so teuer und kurzfristig mietbar sei. „Ein solches Angebot gibt es in unserer Stadt bislang nicht oder zu wenig.“ Lahode lobte den Verein Lilienthal und das Abdera als „hocheffizientes Erfolgsprogramm“. Es entstünden keine Folgekosten, die 165.000 Euro seien „vertretbar und angemessen“. Isolde Lauber (Grüne) sagte: „Es ist großartig, dass Jugendliche und junge Erwachsene so viel Zeit und Engagement investieren.“ Ihre Fraktion stimme natürlich zu.

Flavia Gutermann (FW) erklärte, der Wunsch nach einem „unkomplizierten Raum für Veranstaltungen aller Art“ sei nachvollziehbar. Trotzdem habe sich ihre Fraktion mit der Vorlage schwer getan, erscheine die benötigte Summe doch „ein Haufen Geld“. Da das Stuhllager ohnehin gebaut werden müsse und die finanzielle Lage der Stadt sich etwas gebessert habe, könne ihre Fraktion nun aber doch zustimmen. Die SPD-Fraktion freue sich, Nägel mit Köpfen machen zu können, sagte Gabriele Kübler. Das Fehlen kleiner günstiger Räume sei als Argument nachvollziehbar, die ausgearbeitete Konzeption schlüssig. „Wir stimmen gerne zu.“

Oliver Lukner (FDP) lobte das Abdera als Aushängeschild für Biberach. „Die Erweiterung erachten wir als sehr sinnvoll.“ Diese komme schließlich nicht nur dem Verein Lilienthal zugute. „Wir unterstützen das Projekt gerne, der Eigenanteil ist sicher machbar.“

Für die weitere Planung werden nun die Architekten Kull und Woitun beauftragt. Das Büro hatte Ende der 1990er-Jahre bereits den Umbau der Gewerbehalle zur Veranstaltungshalle Abdera geplant und begleitet.